20. IMPRONALE 2023

Zu ihrem 20-jährigen Jubiläum zeigte die Impronale einmal mehr, dass Improvisationstheater mehr als nur Theater sein kann. Unter dem Titel „Wundersame Lebenswelten“ wurde es auf den Bühnen drei sachsen-anhaltischer Städte drei Tage lang bunt, unterhaltsam, aufregend, ernst. Preisgekrönte Künstler:innen aus sechs verschiedenen Ländern zogen das Publikum mit Tanz, Theater, Musik und Akrobatik in ihren Bann und nahmen es mit auf eine spannende Reise.

Die Reise führte unter anderem ins Relationship Service Centre (mit der Show „Singled Out“), zum Ursprung des Lebens (mit der Show „Life. Refabricated“) und Halles‘ dunkler Seite (mit der Show „Der Schatten von Halle“). Sie holte den Urvater komischer Szenen mit „Loriot improvisiert“ zurück auf die Bühne und erkundete die zahlreichen Rollen und Herausforderungen, mit denen Frauen sich heutzutage konfrontiert sehen (mit der Show „4play“).

Jedes Stück teilte ganz persönliche Einblicke in unterschiedliche Lebenswelten, brachte verschiedene Perspektiven und Lebensweisheiten mit sich. Beispielsweise, dass es in Ordnung ist, single zu sein; aber genauso in Ordnung, sich eine Beziehung zu wünschen. Dass Liebe wichtig ist – aber ganz unterschiedliche Formen annehmen kann. Und dass jede:r so sein darf, wie er oder sie möchte.

Die Schirmherrin der Impronale, Dr. Judith Marquardt, Beigeordnete für Sport und Kultur der Stadt Halle, lobte zur Eröffnung am Freitag das Durchhaltevermögen des Veranstalters Kaltstart e. V.. „Allen Turbulenzen zum Trotz findet die Impronale bereits zum 20. Mal statt“, so Marquardt. „Und alle machen mit – das ist ja das Schöne an der Impronale.“

Emilia Weber und Romeo Meyer vom schweizer Ensemble anundpfirsisch auf der Bühne der 20. Impronale mit dem Stück

Romeo Meyer und Emilia Weber (anundpfirisch) gewinnen den Improkal mit „Loriot improvisiert“ | Foto: Markus Scholz

 

Der Improkal ging in diesem Jubiläumsjahr an das Schweizer Ensemble anundpfirsich (Emilia Weber und Romeo Meyer) mit ihrer Show „Loriot improvisiert“. In bester von Bülow’scher Manier hielten die Darstellenden der Menschlichkeit den Spiegel vor und schafften Szenen, die die Gesellschaft und Beziehungen humorvoll auf die Schippe nehmen.

Mit „Loriot improvisiert“ zeigten Weber und Meyer Figuren, die an Aufgaben zu scheitern drohen oder einfach Menschen, die unfähig sind, ihre Gefühle richtig zu zeigen.

Jede Szene wurde durch einen Impuls aus dem Publikum mitbestimmt und auf der Bühne völlig neu erschaffen. Mit viel Wortwitz und Charme – und am Ende mit dem begehrten Publikumspreis Improkal in den Händen.

Mit der Show „Labor“ fand die 20. Impronale am Sonntag in Halle ihren Abschluss. Das Format, das im letzten Jahr auf der Impronale seine Premiere feierte, führte die fünf Künstler:innen in diesem Jahr außerdem nach Zielitz und Eisleben.